Bereits im Jahre 1835 bestellte das Stift eine eigene Feuerwache im Falle eines Gewitters. (4 Zimmerleute, 2 Maurer sind beim Portier postiert, wobei die Wartezeit außerhalb der regulären Arbeitszeit finanziell vergütet wird).Man könnte diese Feuerwache, welche im Jahre 1837 noch besser organisiert wurde, als sogenannte Pflichtfeuerwehr sehen. Im Jahre 1847 wurde vom Stift St. Florian eine pferdebespannte Spritze mit Saugrohr und Lederschläuchen angekauft und die Stiftsfeuerwehr auf freiwilliger Basis gegründet. Sie ist somit die älteste Feuerwehr Oberösterreichs.

1871

In der Nacht vom 26. auf 27. März, Brand des Ziegeleistadel. Mangels technischer Mittel und entsprechender Ausbildung konnte der Brand nicht gelöscht werden. Dies war der Anlass, in St. Florian eine Marktfeuerwehr zu gründen.
Am 18. Juni ersucht die Gemeindevorstehung den Chorherrn des Stiftes Engelbert Mühlbacher, Statuten und eine Dienstordnung für die Feuerwehr zu erstellen.

1872

Nach Genehmigung der Statuten durch die K&K – Stadthalterei in Linz im Mai erließ Bürgermeister Florian Banhuber einen Aufruf an die Marktbewohner. Er weist auf die Notwendigkeit einer Feuerwehr hin und fordert alle tüchtigen und opferwilligen Männer auf, beizutreten. Wer nicht in der Lage war, sollte durch eine Geldspende seinen Beitrag leisten.

1872

Am 23. Juni  Konstituierung der Marktfeuerwehr.
72 Mann hatten sich gemeldet. Erster Hauptmann wurde der Chorherr Engelbert Mühlbacher und sein Stellvertreter der Baumeister Martin Breinesberger. Zur Ausrüstung gehörten eine Saugspritze, ein Wasserwagen, eine Schiebeleiter, fünf Steig- und sechs Dachleitern, eine Wagenspritze, vier Handspritzen, Saugschläuche, 218m Normalschläuche, Äxte, Beile, drei Hörner, Blusen und Helme. Die Anschaffung der Löschgeräte wurde durch Spenden, aber auch Theatervorstellungen finanziert.

1874

Gründung eines Fonds für die geplante Feuerwehrmusikkapelle.

1875


1. Juli:
 Das Stift überlässt den Hofrichtergarten der Gemeinde zum Bau eines Feuerwehrzeughauses und zur Errichtung eines Turnplatzes.

1879


21. März:
 Die Gründung der Feuerwehrmusikkapelle.
7. September:  Anlässlich der Eröffnung des Linzer Volksfestes durch den Kaiser blieb der Hofzug in Enns stehen. Die Feuerwehr nahm mit 41 Mann am Empfang des Kaisers teil. Die Feuerwehrmusik war mit 11 Mann vertreten.

1895


19. Mai:
 Bildung des 32. Bezirksverbandes mit der Feuerwehr Enns.
20. September:  Koordinierung der Marktfeuerwehr und Stiftsfeuerwehr aus praktischen Gründen. (Stiftsfeuerwehr wurde Filialfeuerwehr der Marktfeuerwehr). Den zweiten Hauptmannstellvertreter stellte die Stiftsfeuerwehr.

1896

15. Oktober:  Teilnahme am Begräbnis des Komponisten Anton Bruckner.

1898

Die Feuerwehr St. Florian bildet am Bahnhof Asten – St. Florian bei der Durchfahrt des Sonderzuges mit der Leiche, der in Genf ermordeten Kaiserin Elisabeth, Spalier.

1900

29. April:  Bildung einer Sanitätsabteilung.

1901


3. Mai:
Brand im Stiftsmeierhof (Schweinestall). Große Gefahr für die Wagnerei und den Brauhaustrakt.
An der Rettungsaktion beteiligte sich fast das gesamte Stiftsdienstpersonal, die Marktfeuerwehr sowie die Feuerwehren Enns und Ebelsberg.
24. Juli: Gründung der Feuerwehrfiliale Rohrbach.

1902


15. März:
Auflösung der Feuerwehrmusikkapelle. Die Feuerwehr verpflichtet sich, für den zu gründenden Musikfonds 30 Gulden jährlich zu leisten.

1906

Brand eines Strebepfeilers an der Nordseite der Stiftskirche.
Brandursache: Leichtfertige Handhabung einer Benzinlampe beim Löten.

1911


16. Jänner:
  Küchenbrand im Stift: Es verbrannte fast die gesamte Kücheneinrichtung
Brandursache: Unvorsichtiges Ausschlagen – Reinigung der Pfeife.

1914


14. April:
Brand in der Stiftstischlerei. Der Brand wurde von der Stiftsfeuerwehr noch rechtzeitig unterdrückt; leider fiel dabei ein Menschenleben zum Opfer.
Ursache: Unvorsichtigkeit mit einer Benzinlampe.
31. Juli: um 20:15 Uhr musste der Feuerwehrhornist Atzmüller zur Kundmachung der „Allgemeinen Mobilmachung“ bei der Johannes-Statue alarmieren.
5. August:  Bildung einer Rettungsabteilung, Beschaffung von Geräten für den Transport von Verwundeten vom Bahnhof Asten – St. Florian zum Krankenhaus.

1917


28. September:
  Die Bezeichnung Feuerwehrkommandant wird auf Wehrführer geändert.

1920


10. Oktober:
 Im Jahre 1920 kam es wieder zur Selbständigmachung der Stiftsfeuerwehr – Lostrennung von der Marktfeuerwehr.

1923


20. März:
Ankauf einer Motorspritze der F.F. Markt St. Florian. Wegen der schlechten Straßenverhältnisse in St. Florian wurde von der Beschaffung einer Zugmaschine Abstand genommen.

1924

Ankauf eines Rettungswagen (Pferdezug).

1926


22. September:
 Wegen der Unregelmäßigkeiten bei der Pferdebespannung für die Motorspritze wurde nun doch für die Marktfeuerwehr ein Feuerwehrauto gekauft.

1927

Anschaffung einer handbetriebenen Sirene. Sie ist heute noch im Turm am Dach des alten Gemeindegebäudes funktionstüchtig. Dadurch wurde die Alarmierung durch das Läuten der Glocke und durch den Feuerwehrhornisten hinfällig.

1936

5. Juni: Zugunglück auf der Westbahn bei Asten.

2. Juli:  Übernahme der neuen Motorspritze R25 durch die Stiftsfeuerwehr.

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1937


3. und 4. Juli:
90 Jahre Bestandsjubiläum der Stiftsfeuerwehr mit Motorspritzenweihe der R50 der FF Markt, großer Schauübung und als Höhepunkt großer Festzug mit 22 Wagen.
15. Dezember:  In der behördlichen Feuerpolizeiordnung wurden die Feuerwehren aus dem Vereinsgesetz heraus genommen und zu Körperschaften erklärt.

1938


17. Juli:
 Die beiden Feuerwehren Rohrbach und Bruck – Hausleiten werden aufgelöst und der Marktfeuerwehr angeschlossen.

1939


25. Juni:
  Die Stifts- und Marktfeuerwehr veranstalten gemeinsam ein Seefest in St. Florian. Großer Erfolg bei einem Besuch von mehr als 2000 Leuten.
1. September: Gründung der HJ- (Hitlerjugend) – Feuerwehrgruppe. Sie war die erste im Raum Linz-Land.

24. Oktober: Aus der Freiwilligen Feuerwehr wurde eine Hilfspolizeitruppe. Die braunen Uniformen wurden durch blaue ersetzt, die Farbe der Fahrzeuge und Löschgeräte nun grün. Das Rettungswesen wurde von der Feuerwehr getrennt, trotzdem musste die Marktfeuerwehr den Rettungsdienst weiter ausüben.

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1940


23. Februar:
 Die Stiftsfeuerwehr wird für die Dauer des Krieges wieder der Marktfeuerwehr angegliedert.
26. Dezember: Vereidigung aller Feuerwehrmänner unter 60 Jahren auf Adolf Hitler.

1942


Ende 1942
wurden Frauen als Feuerwehrhelferinnen dienstverpflichtet, da sich der Personalstand infolge Einberufung zum Wehrdienst immer mehr verringerte.

1944

Eine überörtliche Einsatzgruppe (OD9), bestehend aus den Feuerwehren Enns, St. Florian, Niederneukirchen, Neuhofen und St. Marien, wird gegründet.

1945

6. Mai: Einmarsch der amerikanischen Truppen in den Markt und Stift St. Florian.

1946

Munitionssprengungen im Forstholz verursachen immer wieder Waldbrände. So kam es am 11. Mai 1946 zu einem Waldbrand im Forstholz, wobei 6 Joch Grund = 300rm Holz vernichtet wurden. Bei der Löschaktion waren 17 Feuerwehren im Einsatz.

1947


28. August:
Brand der Orgelbauwerkstätte im Stift. Diese ist total ausgebrannt.
19. September:  Auf Anordnung des Landesfeuerwehrkommandos – Einsatz bei Waldbrand am Schafberg.

1948

Ein in St. Florian verbliebener Schlauchwagen wird von Ing. F. Linninger zu einem Tankwagen umgebaut.Foto4

1949

Im Herbst wurde zwischen dem Feuerwehrdepot und der Stiftsmauer eine beheizbare Garage für das Tanklöschfahrzeug gebaut.