Unsere Ausrüstung
In diesem Bereich erfahren Sie einen Großteil über die technische Ausrüstung die bei der Feuerwehr St. Florian im Einsatz steht.
Funktionsüberwürfe
Bei größeren Einsätzen im Pflichtbereich und ab der Alarmstufe 2 ist es immer sehr schwierig für den Einsatzleiter, für nachrückende Kräfte und auch für die eigene Mannschaft den Überblick über die Führungskräfte zu haben.
Mit diesen Funktionswesten soll diese Problematik erleichtert werden und somit befinden sich in allen Fahrzeugen des Pflichtbereichs St. Florian Funktionswesten für die Fahrzeugkommandanten. (Aufschrift z.B.: TANK ST.FLORIAN, TANK BRUCK-HAUSLEITEN usw.)
Rollcontainersystem
Seit 2007 verfügt die Feuerwehr St. Florian über ein Rollcontainersystem, dass es ermöglicht Einsatzmittel schnell und unkompliziert zum Einsatzort zu befördern. Bei Unwettereinsätze können damit mehrere Einsatzadressen gleichzeitig abgewickelt werden. Die benötigten Container werden von den Einsatzkräften auf das Lastfahrzeug geladen und so bedarfsorientiert zum Einsatzort befördert. Der Feuerwehr St. Florian stehen mehrere Rollcontainer zur Verfügung.
- 3 Stk Unwettercontainer mit jeweils einem Stromaggregat, zwei Tauchpumpen, Wassersauger sowie entsprechenden Schlauchmaterial
- Schlauchcontainer mit 25 B-Schläuche (500m)
- Pölzholzcontainer
- Ölspurcontainer
- Ölbindemittelcontainer
- Schadstoffcontainer
- Entsorgungscontainer
- Sturmcontainer
- Schaummittelcontainer mit 240 Liter Schaummittel
Hydraulisches Rettungsgerät
Das Hydraulische Rettungsgerät wird bei Verkehrsunfällen zur Rettung bzw. zur Bergung von verunfallten Personen verwendet.
Dabei stehen der Feuerwehr St. Florian vier verschiedene Rettungsätze zur Verfügung:
- Rettungsschere
Sie dient zum durchtrennen von Materialien. Zum Beispiel kann damit bei einem Fahrzeug das Dach abgetrennt werden. Heutzutage wird die Arbeit durch den Einbau zusätzlicher Airbags erschwert, da die Gasgeneratoren beim Durchtrennen explodieren können. Dadurch stellen Airbags auch eine wesentliche Gefahr für die Einsatzkräfte dar. Der Feuerwehr St. Florian steht eine Rettungsschere des Typs S 200-49 zur Verfügung, welche eine Öffnungsweite von 200mm und eine Schneidkraft von 49 Tonnen erreicht.
- Spreizer
Der Spreizer dient zum auseinanderspreizen von verklemmten oder stark deformierten Autotüren. Er kann auch zum Anheben bzw. Zusammendrücken von verschiedenen Materialien verwendet werden. Mit einem speziellen Kettensatz der am Spreizer befestigt werden kann, ist es sogar möglich die Lenksäule von der Verletzten Person wegzuziehen. Die Feuerwehr St. Florian verwendet einen Spreitzer des Typs SP 49, der eine Öffnungsweite von 710mm und eine Spreizkraft bis zu 330 kN erreicht.
- Rettungszylinder
Mit dem Rettungszylinder ist es möglich den gesamten Vorderwagen eines verunfallten Fahrzeuges wegzudrücken, damit wird der Fußraum der eingeklemmten Person vergrößert, womit diese leichter gerettet werden kann. Er wird auch verwendet wenn der Spreizweg des Spreizers nicht mehr ausreicht. Der Feuerwehr St. Florian stehen zwei dieser Zylinder zur Verfügung.
- Pedalschere
Die Pedalschere ist eine verkleinerte Rettungsschere und dient zum entfernen der Pedale.
Wärmebildkamera
Seit Mitte Mai verfügen die drei Florianer Feuerwehren über eine Wärmebildkamera des Typs Dräger UCF 7000.
Die Wärmebildkamera unterstützt die Feuerwehr beim Aufspüren von Glutnestern bei Bränden sowie die Suche von Personen in verrauchten Gebäuden oder im weitläufigen Gebäude. Weiters kann Sie auch bei technischen Einsätzen eingesetzt werden: Nach Verkehrsunfällen kann man mit der Wärmebildkamera die Restwärme auf den Sitzen bestimmen, um herauszufinden wie viel Personen sich im Fahrzeug befunden haben. Ein weiterer Anwendungsbereich ist der Gefährliche Stoffe Einsatz: Mit der Wärmebildkamera konnen ausgetretene Flüssigkeiten auf Gewässern lokalisiert und bei Kesselwagons der Füllstand bestimmt werden. Diese Wärmebildkamera ist zur Zeit die einzige am Markt die auch in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden kann. Die Kosten des Gerätes übernahmen zu 50% die Feuerwehr St. Florian und zu je 25% die Feuerwehren Rohrbach und Bruck/Hausleiten.
Ölsperre
Eine Ölsperre ist eine Vorrichtung, die eine Ausbreitung von verschiedenen Ölen auf Gewässern verhindert und eine Beseitigung des Ölfilmes ermöglicht.
Da Öl leichter ist als Wasser schwimmt es auf der Wasseroberfläche auf. Ölsperren schwimmen ebenfalls auf der Wasseroberfläche und stauen somit das Öl auf. Unterhalb der Ölsperre kann währenddessen das saubere Wasser abfließen.
Je nach Einsatzart gibt verschiedene Möglichkeiten mit denen man die Ausbreitung des Öls zu verhindern kann:
- Die einfachste Möglichkeit die der FF St. Florian zur Verfügung steht, ist eine Leiter die mit einer Plastikfolie umwickelt und mit Holzpfosten im Gewässer befestigt wird. Durch eine schräge Anordnung der Ölsperre kann man das Öl an einer Uferseite sammeln und in weiter Folge entweder abpumpen oder mit Ölbindemittel binden.
- Weiters steht der Feuerwehr St. Florian eine mobile Ölsperre zur Verfügung, die mit einem Schwimmkörper ausgerüstet ist und somit selbstständig auf der Wasseroberfläche schwimmt. Dieser Art von Ölsperre muss man nur noch auf den jeweiligen Ufern befestigen um ein Abtreiben zu verhindern. Das aufgefangene Öl wird danach wieder abgepumpt bzw. mit Ölbindemittel gebunden.
- Sind zum Beispiel sehr große ebene Flächen (z. B. Keller mit beschädigtem Öltank) mit Öl verschmutzt, besteht die Möglichkeit ein Wasser abweisendes jedoch ölbindendes Vlies auszulegen, welches das Öl aufsaugt und somit eine Entsorgung ermöglicht.
Druckluft-Membranpumpe
Seit 2008 verfügt die Feuerwehr St. Florian über eine so genannte Druckluft Membranpumpe, welche das Umpumpen von kleineren Mengen Schadstoff ermöglicht.
Die Pumpe wird dabei über Luft aus Atemschutzflaschen oder Feuerwehrfahrzeugen betrieben und kann daher auch in explosionsgefährlicher Umgebung eingesetzt werden. Weiters verfügt die FF St. Florian über einen Schadstoffcontainer mit 600 Liter Fassungsvermögen, indem der Schadstoff im Ernstfall umgepumpt werden kann. Zusätzlich verfügt die FF St. Florian über einen mobilen Falttank, der das Ausbreiten einer austrettenden Flüssigkeit verhindern kann.
Einsatzbekleidung
In Oberösterreich wurden als Bestandteil der neuen Dienstbekleidungsordnung 2016 neue Anzüge entwickelt. „Neben der hervorragenden Schutzfunktion leistet die neue Bekleidung einen wichtigen Beitrag zu einem gemeinsamen Erscheinungsbild der Organisation Feuerwehr“, erklären Hiegelsberger und Entholzer.
Innerhalb der kommenden 10 Jahre sollen die aktiven Mitglieder damit ausgestattet werden. Ein Anzug (Jacke und Hose) kostet rund 600 Euro und wird vom Gemeinderessort mit 200 Euro gefördert. Das Land unterstützt die Anschaffung rückwirkend per 1. Jänner 2016 und stellt dafür Bedarfszuweisungsmittel von jährlich 600.000 Euro zur Verfügung. „Bei der Sicherheit darf es keinen Unterschied geben. Die Regelung gilt für Abgangs- und Ausgleichsgemeinden gleichermaßen“, so Hiegelsberger und Entholzer.
Hoher Nutzen im täglichen Gebrauch
„Die neue Kleidung wurde umfassend auf ihre Praxistauglichkeit getestet“, so Hiegelsberger und Entholzer. „Besonders wichtig war, dass die Beweglichkeit der Einsatzkräfte erhalten bleibt und alles gut erreichbar ist.“ Um die Strapazierfähigkeit der Anzüge zu überprüfen, wurden sie versuchsweise 20-mal gewaschen. Die Kleidungsstücke zeichnet ein hoher Nutzen im täglichen Gebrauch aus: Bei den Taschen sowohl der Jacke als auch der Hose wurde viel Wert auf viel Komfort gelegt.
Umfassende und moderne Ausrüstung essenziell
„Oberösterreich ist eines der sichersten Länder dieser Welt – nicht zuletzt wegen unseres Systems der Freiwilligen Feuerwehren mit mehr als 90.000 Mitgliedern“, betonen Hiegelsberger und Entholzer. Das Sicherheitsnetz wäre nichts ohne die Bereitschaft der Kameradinnen und Kameraden, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und dafür viel Zeit zu opfern. „Ohne Ehrenamt funktioniert unsere heutige Gesellschaft nicht, ohne eine umfassende und moderne Ausrüstung funktionieren aber auch unsere Feuerwehren nicht“, so die Landesräte zur Investition in die Schutzbekleidung.
Atemschutztechnik
Als Atemschutz versteht man hauptsächliche Geräte zum Schutz der Atemwege. Da im Einsatzdienst bei der Feuerwehr vermehrt mit Rauchgasen, Gasaustritten oder Gefahrengutunfälle zu rechnen ist, kann ein Vorgehen nur mit Atemschutz erfolgen. Dabei stehen der Feuerwehr St. Florian zwei verschiedene Arten von Atemschutz zur Verfügung:
Umluftunabhängiger Atemschutz (schwerer Atemschutz)
Dieser Atemschutz wirkt unabhängig von der Umgebungsatmosphäre, da der Geräteträger die benötigte Atemluft in Atemluftflaschen mitführt. Durch den mitgeführten Luftvorrat ist der Benutzer vom Ort unabhängig, ist jedoch an die Einsatzzeit von ca. 30 Minuten gebunden. Bei der Feuerwehr St. Florian wird auf jedem Gerät eine Flasche mit einem Volumen von sechs Liter mitgeführt. In jeder dieser Flaschen herrscht ein Druck von 300 bar. Der Pressluftatmer hat gebrauchsfertig ein Gewicht von ca. 16 kg.
Umluftabhängiger Atemschutz (leichter Atemschutz)
Der sogenannte leichte Atemschutz ist ein von der Umgebungsatmosphäre abhängig wirkendes Atemschutzgerät. Es schützt daher nur von atemschädlichen Stoffen in begrenzter Konzentration. Ein Filter filtert die Schadstoffe aus der Umgebungsluft und führt sie dann dem Atemschutzträger zu. Jeder Filter ist nur für eine bestimmte Art von Schadstoffen geeignet, gegen andere bietet es keinen Schutz. Im Feuerwehrdienst werden daher hauptsächlich Kombinationsfilter verwendet, die gegen mehrere Schadstoffe schützen. Leichter Atemschutz darf nur dort verwendet werden, wo ausreichend Sauerstoff vorhanden ist und kein Schadstoffanteil die Filterwirkung übersteigt.